Dichtungen aus der Feder Dantes zu vertonen, galt in Kreisen der Komponisten des Spätmittelalters wie der Renaissance und des Barocks als eine seltene Wahl – im Gegensatz etwa zu den Sonetten aus dem Canzoniere des fast gleichzeitigen Petrarca. Werke Dantes in der „frühen Musik“ zählen also zu den musikhistorischen Rarissima. Dennoch hat es die ein oder andere Passage aus Dantes „Divina Commedia“ geschafft, dass sie mit einem in der Musiksprache der italienischen Renaissance expressiven Gewand umkleidet wurde. Eine seltene Schau dieser musikalischen Werkstücke, die in den sogenannten „Akademien“ der Fürstenhöfe in Norditalien entstanden sind, bietet der Konzertabend am 7. Oktober im Rahmen der Ausstellung zur 150-Jahrfeier zur Person Johanns von Sachsen, der seinerseits Dantes „Commedia“ ja vollständig im Versmaß übersetzt hat. Von daher werden an diesem Abend im „Kunstraum Pillnitz“ einige berühmte Passagen aus Dantes „Commedia“ im Original wie auch in König Johanns Übersetzung vorgestellt und in Kompositionen von Luzzasco, Soriano, Mosto, Vinci, Marenzio, Monteverdi u. a. zu Gehör gebracht. Einige dieser Stücke haben noch keine neuzeitliche Veröffentlichung erfahren und sind für dieses Dante-Programm eigens aus alten Stimmbüchern in den Bibliotheken in Venedig und Modena transkribiert und vom Vokalensemble anDante aus Erlangen einstudiert worden.