Wolfgang E. HerbstSilesius
Wolfgang E. HerbstSilesius wurde 1935 in Weißstein/Niederschlesien geboren. Er erlernte zwei
Handwerke (Bäcker, Schriftsetzer) und arbeitete später als Korrektor u.a. bei der Süddeutschen
Zeitung, dem Berliner Tagesspiegel, und den Westfälischen Nachrichten.
Anfang der 1960er-Jahre studierte er Gesang bei Prof. Gruberbauer an der Staatlichen Hochschule
für Musik in München. Von 1972–1977 folgte ein Studium der Freien Grafik an der Kunstakademie
Düsseldorf bei Prof. Sackenheim, welches er mit Diplom als Meisterschüler abschließt.
Seit 1978 ist Wolfgang E. HerbstSilesius freischaffend als Maler, Grafiker unterwegs, sein Werk ist
sehr vielgestaltig: Zeichnung, Aquarell, Eitempera, Hinterglasmalerei, Holzschnitt.
Seit den 1960er-Jahren schreibt er außerdem Gedichte sowie länger und kurze Prosastücke.
Von 1985 bis 1993 unternahm er zahlreiche Reisen – auch für Arbeitsaufenthalte – innerhalb von
Deutschland, nach Italien, Holland, Frankreich, England, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Österreich,
Ungarn, Rumänien, Tschechien sowie Polen.
Wolfgang E. HerbstSilesius ist Gründer mehrerer Handpressen, so der Tengstraßenpresse München,
der Herbst Presse Düsseldorf, der Holzwiesenwegpresse im Wald und der Goldgrundpresse Meißen.
Seit 2003 lebt er in Meißen und begründete 2004 mit Else Gold und der Verlegerin Bettina Viktoria
Hennig die EDITION DREIZEICHEN und DAS ZÜNDBLÄTTCHEN – überelbsche Blätter für Kunst und
Literatur.
Einzelveröffentlichungen und Beiträge in Anthologien erschienen unter anderem bei V.O. Stomps
Eremitenpresse/ Stierstadt, Druckladen Gutenbergmuseum (Mainz), poetenladen (Leipzig), Mironde
Verlag (Niederfrohna), Mitteldeutscher Verlag (Halle/S.). Zudem veröffentliche er ca. 70 Bücher mit
eigenen Texten und Grafik über seine Künstlerhandpressen.
Wolfgang E. HerbstSilesius war langjähriges Vorstandsmitglied des BBK Düsseldorf sowie
Künstlervertreter im Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf.
Für seine künstlerische Arbeit erhielt er den Preis der Kunstakademie Düsseldorf, die Auszeichnung
der Stadt Alexandria für Grafik, den VO Stomps-Preis der Stadt Mainz (Gutenbergmuseum), den
Sabine Voigt-Ismer-Preis des BBK Düsseldorf für Malerei und den Preis des Kunstvereins Eisenturm
Mainz.
1993 entstanden die 24 Holzschnitte zum Liederzyklus „Die Winterreise“ von Wilhelm Müller.
Diese Arbeiten wurden in Verbindung mit dem Vortrag verschiedener Interpreten von Franz
Schuberts Vertonung in Düsseldorf (Stadtmuseum und Lutherkirche), Luxembourg, Bad Kötzting,
Bienne (Schweiz), der Evangelische Akademie Meißen sowie im Schloss Struppen ausgestellt.
Er starb 2022 in Meißen.